Rückfall: Epilepsie

22.05.2015 // 14:44 Uhr

4 Monate ging es aufwärts.
Monate war alles gut.
Monate ist Gaia bei uns.
Seit 4 Monaten bekommt Cavalli Luminaletten.
Innerhalb der 4 Monate hat sich die Blockade im Kopf, mir ständig Sorgen um Cavalli machen zu müssen, langsam gelöst.

Und dann – ein Anfall. Um kurz vor 21 Uhr.

Der Tag verlief eigentlich relativ entspannt, und während ich bei den vergangenen Anfällen immer wusste, dass etwas im Anmarsch ist, war es dieses Mal doch wirklich überraschend. Normalerweise gibt es die ersten Anzeichen ca. 1-2 Tage vorher: entweder er erbricht, pinkelt sich voll, ist besonders aufgedreht oder besonders schläfrig – kombiniert mit extremer Anhänglichkeit. Cavalli ist keine Kuschelmaus. Man kann ihn nur so richtig knuddeln, wenn er wirklich müde ist, ansonsten toleriert er es nicht, zu fest gedrückt zu werden. Da er aber seit Monaten eine andere Seite zeigt und immer unsere Nähe sucht, konnte ich diese Anhänglichkeit in diesem Fall nicht deuten.

Gegen Mittag sprang Cavalli auf das Sofa, fing an zu zittern und war völlig orientierungslos. Da sich dieser Zustand, den er zum ersten Mal an den Tag brachte, allerdings schnell wieder auflöste, dachte ich maximal an einen „kleinen“ Anfall, und nicht an einen Vorboten für das, was noch kommen sollte.

Als der Anfall abends dann richtig begann, dachte ich an gar nichts. Wo sich sonst Panik in mir breit machte, war ich so ruhig wie noch nie, denn mein Gefühl sagte mir, dass es gleich wieder aufhört. Nun, dieses Mal hat sich mein Gefühl gewaltig getäuscht, denn auch wenn der Anfall nicht das Ausmaß der letzten Anfälle hatte, hörte er einfach nicht auf – trotz verabreichten Diazepam.

Mein Freund suchte nach 20 Minuten die Nummer des Tiernotdienstes heraus und wir machten uns auf den Weg. Dort angekommen verpasste die Tierärztin ihm wiederholt eine Ladung Diazepam. Die Wirkung trat nach seinem Erbrechen ein. Zur Sicherheit gab es noch eine Infusion, um den Elektrolythaushalt wieder auszugleichen. Ich teilte der Ärztin mit, dass ich besorgt darüber bin, dass das von mir verabreichte Diazepam wiederholt keine Wirkung mehr zeige und ich doch nicht bei jedem Anfall einen Tierarzt aufsuchen kann. Sie erwiderte, dass es sie gar nicht wundere, da die Luminaletten so eine starke Wirkung haben, dass 5ml Diazepam da wohl nicht mehr hinterher kommen. Auf meine Frage, was ich für andere Möglichkeiten habe, gibt es leider keine Alternative. Für den Notfall gab sie mir Diazepam zum Spritzen in die Muskeln mit und ließ die Kanüle über Nacht an Cavallis Bein. Der Notfall trat gottseidank nicht ein und ich suchte am folgenden Tag meinen bekannten Tierarzt auf. Dieser sagte mir, mein Arztbesuch sei überflüssig gewesen, denn ich hätte Cavalli einfach noch eine Ladung Diazepam rektal einführen sollen.

Auf meine Frage, wie viel Diazepam ich selbstständig verabreichen kann, kriege ich jedes Mal, von jedem unterschiedliche Antworten. Und das macht es mir fast unmöglich, in solchen Situationen richtig zu handeln. Der eine sagt, ich kann meinen Hund damit umbringen, der andere sagt wieder, es sei ungefährlich. Klar. Ich bin ja nur die Leidtragende, wenn es schief geht. Ich wurde auf jeden Fall jetzt mit 10ml Diazepam ausgestattet. Wir werden beim nächsten Mal sehen, ob es etwas bringt.

Was aber nun wirklich interessant ist: Cavalli hatte bisher alle Anfälle (bis auf eine Ausnahme) in den gewohnten 4 Wänden. Dies scheint wohl typisch bei Epilepsie zu sein. Während ich immer davon ausging, dass Stress als möglicher Auslöser in Frage kommt, ist es auffällig, dass er vor den Anfällen nie wirklich stressigen Situationen ausgesetzt war. Im Gegenteil, er war jedes Mal vorher tiefenentspannt - was in mir nun wieder die große Angst auslöst, den kleinen Mann irgendwann unerwartet daran zu verlieren.

#krankheit


Kommentare

Cristina Tamargo

22.05.2015 // 23:46 Uhr

Liebe Windspielmama, die Schwester meiner kleinen Windspieldame ist ebenfalls Epileptikerin und wird mit Pexion behandelt, worauf sie sehr gut reagiert und worunter die Heftigkeit der Anfälle auch abgenommen hat. Wäre das was für Euch?

Ich hoffe, ihr findet ein Medikament, womit Cavalli über längere Zeit Anfallsfrei leben kann.

Einen herzlichen Gruß von Wilma, der kleinen Windspieldame und Cristina

June

22.05.2015 // 23:12 Uhr

ups *Bussis

June

22.05.2015 // 23:11 Uhr

Alles Gute dem Kleinen !!!! Und dicke Busses von Bella & Mozart

Bina

22.05.2015 // 16:35 Uhr

Hallo Windspielmama,
laut meiner Tierärztin darf ich meinem Epi-Windspiel im Notfall bis zu 5mg Diazepam pro kg Körpergewicht geben. außerdem haben wir noch Levetiracetam zur Anfallsunterbrechung hier. Im epiforum.de findest du Gleichgesinnte und viele Tips zu Medikamenten, Untersuchungen, epierfahrernen Tierärzten usw.
Viele Grüße
Bina