Das Problem mit dem Umzug

25.03.2015 // 19:14 Uhr

Im März sind wir umgezogen. Was tagtäglich auf der Welt passiert, war für uns besonders aufregend, und ja, auch nervenberaubend. Doch spulen wir mal einige Monate zurück: Als Cavalli im Juni einzog, genoss er den Luxus eines riesigen Gartens, eines großen Hauses und seinem absoluten Lieblingsplatz: eines Kamins. Man merkte ihm an, dass er sich wohl fühlt und er sein Leben in vollen Zügen genießt. Noch bevor Gaia einzog, suchten wir bereits nach Wohnungen. Es gestaltete sich bei weitem schwieriger, als ich es mir jemals vorstellen konnte – denn ich hatte Ansprüche. Ich habe mir lange die perfekte Wohnung ausgemalt, bis ich Windspielmama wurde. Ab diesem Zeitpunkt lag mein Fokus auf ganz anderen Dingen. Mir war ein kleiner Garten wichtig. Dieser sollte nicht die Spaziergänge ersetzen, sondern als Pipi-Lösung her. Denn Windspiele haben wirklich keine große Blase. Zwar liegt das Problem nicht bei Cavalli, sondern bei Gaia, aber das berühmte Gerücht, Windspiele können nicht lange einhalten, kann ich aus meinen gemachten Erfahrungen 1:1 bestätigen. Der nächste Punkt mit einer sehr hohen Priorität war der Ort für unsere täglichen Gassirunden. Während ich mit dem Auto 5 Minuten von einer Rheinaue entfernt war und mich an diesen Luxus gewöhnt habe, konnte ich auf diesen Ort unmöglich verzichten. Warum? Weil ich der Meinung bin, dass Windspiele Auslauf benötigen. Nein, Windspiele sind nicht an stundenlangen Gassirunden interessiert. Windspiele möchten rennen. Cavalli und Gaia sind mit 10 Minuten Rennen am Tag ausgeglichener, als mit stundenlangem Gassigehen an der Leine. Das Problem am Rennen ist allerdings, dass ich es unmöglich an (vielbefahrenen) Straßen zulasse. In meinem alten Wohnort gab es bei mir um die Ecke eine Hundewiese, die in meinen Augen dem Namen nicht gerecht wurde. In jedem Busch lauerten Häschen – eine gefundene Einladung, um Cavallis Jagdinstinkt zu befriedigen. Wie oft bin ich mit dem Auto an der Hundewiese vorbei gefahren (70 km/h sind dort übrigens erlaubt!) und habe tote Hasen/Katzen/etc. auf dem Weg entdeckt? Dieses Risiko gehe ich einfach nicht ein. Ein weiteres Problem ist, dass Windspiele sich aufgrund ihrer Körperhaltung oftmals selbst zum Opfer machen und von anderen Hunden gejagt werden. Leider passiert es öfters, dass Windspiele auf Straßen gehetzt werden und dann den Vierrädern zum Opfer fallen. Mir ist es bisher einmal passiert, dass Cavalli an der Rheinaue von einem Hund Richtung Straße gehetzt wurde, obwohl wir sehr weit davon entfernt waren. Diese Situation war schrecklich für mich. Somit kommt es für mich absolut nicht in Frage, in die Innenstadt zu ziehen. Zumindest nicht, so lange ich in meinem Leben Windspiele besitze. Wir hatten noch andere persönliche Wünsche bzgl. der Wohnung. Wir wollten 3 Zimmer und entweder einen Garten, oder Balkon/Dachterrasse. Nun ist es so, dass man in Köln als Hundebesitzer wohl alle Wünsche über Board schmeißen muss. Köln ist hundeunfreundlich. Punkt. Warum? Weil wir mehrmals in die engere Auswahl kamen und uns die Hunde einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Aus der Sicht der Vermieter kann ich es irgenwo verstehen. Nun ist es aber so, dass ich keine kläffenden Hunde habe (im Gegenteil, sie fallen eher durch ihre Ruhe auf), meine Hunde nicht stinken oder Haaren und auch nicht wahllos Mietsachen zerstören. Nur fällt dies den Vermietern aufgrund von Gerüchten oder gemachten Erfahrungen schwer zu glauben. Es ist sehr frustrierend, dass man als Hundebesitzer sofort abgestempelt wird. Punkt Nr 3: Ich wollte in der Nähe meiner Eltern bleiben. Meine Eltern haben meine Hunde sehr ins Herz geschlossen und springen gerne ein, wenn wir Aufpasser für die beiden suchen.

Das Ende vom Lied ist, dass wir nichts von unseren Vorstellungen bekommen haben. Nichts, außer der Gassistelle. Liebe Kölner, kennt ihr den Königsforst? Den habe ich direkt vor der Nase und darüber bin ich sehr glücklich. Unglücklich bin ich allerdings über die vermehrten Giftködermeldungen in der Umgebung, die mich sehr oft in Stress versetzen, da Cavalli und Gaia alles fressen, was sie finden können (darüber wird ein eigener Post folgen).

So, die Wohnung war nun gefunden, doch wie kommen die Hunde mit einem neuen Umzug, mit neuer Umgebung zurecht? Für Gaia waren das 3 Umzüge in kürzester Zeit. Ich nahm die beiden immer wieder in die neue Wohnung mit, um sie „einzugewöhnen“. Letzten Endes glaube ich, dass es den beiden leichter gefallen ist, sich an alles zu gewöhnen, als mir. Die beiden sind glücklich darüber, dass sie uns haben. Alles andere spielt kaum eine Rolle. Und wenn ich mir die beiden in diesem Augenblick anschaue, wie sie neben mir, an mir eingekuschelt, liegen und schlafen, bin ich zufrieden und vergesse die vergangen, stressigen Monate sofort.

#gedanken


Kommentare

Claudia

22.03.2016 // 12:44 Uhr

Hallo Kathrin,
auch mir hat Dein Bericht sehr gut gefallen und ich konnte das gedanklich 1:1 umsetzen.
Hast Du mal Lust auf eine gemeinsame Hunde-Runde im Königsforst?
Ich habe eine kleine, fitte, liebe Terrierhündin von 12 Jahren.
Viele Grüße von Claudia

Annedore

26.03.2015 // 08:19 Uhr

Ein toller Bericht. Alles ist so nachvollziehbar. Ich wünsche euch viel Freude in der neuen Wohnung

Lisa H.

25.03.2015 // 23:39 Uhr

Super toll dein Blog! Mach weiter so und viel Spaß noch.
Liebe Grüße,
Lisa