Das leidige Thema BARF

28.07.2015 // 20:20 Uhr

Als Cavalli bei mir einzog, habe ich mich ziemlich verrückt machen lassen, was das Thema Ernährung beim Hund angeht. Nassfutter? Trockenfutter? BARF? WAS zum Teufel ist das Richtige? Bin ich eine Tierquälerin, wenn ich nicht BARFe? So wird man zumindest im Internet in Hardcore-Barf-Foren dargestellt, wenn man eben nicht bekennender Barfer ist.

Ich persönlich finde ja, man sollte beim Thema Ernährung immer bei sich selbst anfangen. Kann ich es mir wirklich leisten, meinen Hund mit „Steaks“ zu füttern, wenn ich den letzten industriellen Scheiß in mich hineinstopfe, mir künstliche Zusätze, Zucker und Fast-Food völlig egal sind, hauptsache es geht schnell und ist lecker? Warum dann beim Hund der ganze Aufwand, wenn vielen der eigene Körper „scheiß egal“ ist?

Ich habe auf Facebook einen Link geteilt, der meine Meinung 1:1 widerspiegelt. Wenn ich die passenden Worte gefunden hätte, hätte ich diesen Text selbst geschrieben. (ACHTUNG: Bitte KOMPLETT durchlesen und nicht bei der Überschrift aufhören!)
Nach dem Teilen dieses Textes stoß ich von einigen Seiten auf Kritik. Und somit wären wir wieder beim Thema „Cavalli und Ernährung".

BARF ist gut für kranke Hunde. Dieser Satz mag wohl stimmen, stimmte mich aber letzten Endes erst dann komplett um, als mir erzählt wurde, dass die Katzen einer Bekannten – auch (schwer) krank – mit BARF wirklich „gesünder“ wurden, als mit Fertigfutter.
Nur wo fängt man als Neuling an? Kann ich komplett auf BARF umstellen? Hier lautet die Antwort ganz klar NEIN. Ich bin viel mit meinen beiden unterwegs und sie kriegen zu festen Zeiten Futter, da möchte ich nicht wirklich rohes Fleisch bei Zimmer- oder Außentemperatur vergammeln lassen. Deshalb komplett auf BARF verzichten?
Auch hier lautet die Antwort NEIN. Ich lasse mich gerne eines besseren Belehren und mir liegt Cavallis Gesundheit sehr am Herzen (und natürlich profitiert auch Gaia davon, da ich es persönlich unfair fände, sie hier zu benachteiligen). Wo fange ich also an?
Ganz ehrlich: Ich hab absolut keine Ahnung von der Materie. Umso glücklicher bin ich über Online-Shops wie www.ebarf.de. Sie vereinfachen einem den Einstieg enorm. Ich wollte mich nicht wirklich lange mit der richtigen Mischung auseinandersetzen, weshalb ich sofort zu einem Komplettpaket griff. Aktuell ist es für Rund 30 Euro inkl. Versandkosten zu erhalten. Das hört sich gut an.

Die Bestellung lief sehr unkompliziert ab und die Bezahlung ist problemlos über Paypal möglich. Da ich am Wochenende bestellt habe, wurde meine Bestellung erst gestern bearbeitet und auch zeitgleich rausgesendet – heute wurde sie mir zugestellt. Das nennt man doch mal Service! Die Tiefkühlmischungen waren auch noch beim Auspacken komplett eingefroren. Der erste Eindruck überzeugt.

Cavallis und Gaias erstes Festmahl bestand heute aus dem „Kraft-Mix“ – es besteht aus 60 % Halsfleisch, 10 % Rinderfett, 10% Blut sowie Möhren und Rote Beete. Klingt ziemlich lecker – wenn ich es mir aus der Sicht eines Hundes vorstelle. Meinen Beiden hat es jedenfalls geschmeckt, da sie es wortwörtlich inhaliert haben.

Ich schaue mir das ganze Thema die nächsten Wochen an und bilde mir meine eigene Meinung zu dem Thema. Schaden kann es ihnen ja nicht und das Trockenfutter von Pure Instinct bleibt erst mal auch auf dem Speiseplan.

#hundealltag


Kommentare

Sandra

29.07.2015 // 08:09 Uhr

Sehr interessantes Thema und trifft genau meine derzeitige Situation.
Ich nehme gerade das Futter von Barfexpress.
Geniki, hast du Erfahrung welches Fertigbarf besser bzw gut ist?

Rocco Cantorelli

28.07.2015 // 23:57 Uhr

Wie immer kann man alles über- wie auch untertreiben. Seit nun fast 39 Jahren begleiten mich Hunde. Ich habe immer zum größten Teil frisches Futter roh verfüttert, um mal bei einer alten Bezeichnung zu bleiben. War ich auf Tourneen mit Musicals, dann war das nicht immer möglich, aber es war immer möglich meinen Vierbeiner bei mir zu haben. Das war immer wichtig. Heute habe ich 5 Windhunde, die ich mit allem füttere. Frisches roh, mal Trockenfutter, mal dose. Aber überwiegend roh und frisch und davon alles, was ich bekommen kann. Aber ich verfüttere auch meine Essensreste, weil ich weiß was ich ihnen da gebe und es auch okay für Hunde ist. Bei Fertigfutterangaben bekomme ich die Krise, wenn ich lese: ausgewogene Ernährung. Wer von uns Menschen isst jeden tage seines Lebens ausgewogen? Auch ich esse mal ´ne Currywurst mit Pommes, rot/weiß und genieße es. Auch ich trinke Wein, auch mal was Stärkeres.... alles in Maßen und mit viel Spaß daran. So halte ich das auch mit dem Futter für meine Hunde. Was ich allerdings nicht füttere sind diese künstliche farbig hergestellten Dinger, die angeblich die Zähne putzen sollen. Von diesem Hersteller kommt so wieso nichts in meine Hunde. Ich wähle aus, welche Fertigprodukte ich von welchem Unternehmen füttere, aber frisch und roh mit Gemüse und Obst bleibt das Non plus Ultra für mich und meine Hunde. Ach... und billiger ist es auch, auch wenn man den Gemüse-Obstmix selber herstellt....

Genki&Co

28.07.2015 // 21:09 Uhr

Ich hab gerade etwas mit mir gerungen, ob ich das hier schreiben soll oder nicht. Denn es ist ja nicht nur so, dass viele Barfer gegen alle Nicht-Barfer hetzten, sondern untereinander sind sie sich auch nicht einig. Die einen sind die \\"Ich geb grad Mal irgendwas\\"-Barfer, die anderen die \\"Jeden Gramm-abwieg\\"-Barfer. Beides sind zwei Extreme und ich will keines von beiden vertreten und hier auch nicht als Besserwisser mit erhobenen Zeigefinger rüberkommen. Daher hoffe ich, dass das als ein lediglich gutgemeinter Rat aufgefasst wird: Ich setze mich ziemlich viel mit Fertigbarf auseinander, füttere auch oft welches. Nun habe ich mir diese Mixe von eBARF angeschaut und wenn du in Betracht ziehst, sie weiterhin zu füttern, dann solltest du darauf achten zumindest alle von ihnen angebotene Sorten zu füttern (was du bei dem Komplettpaket ja auch tust. Das ist nur eine Anmerkung für die Zukunft), denn die einzelnen Mixe sind schrecklich unausgewogen und es fehlen wirklich elementare Bestandteile. Wenn du sie abwächselnd füttterst, dann hast du Mal ne Innerei, Mal nen Fisch usw. Ob das dann über den großen Zeitraum den Bedarf abdeckt, weiss ich nicht, weil eBARF leider überhaupt nicht drauf schreibt, wie viel von welchen Zutaten drin ist. Ich hab jetzt beim Überfliegen zB auch nur ein einziges Menü mit Innereien gefunden und das war nur Leber. Auch das wäre mir persönlich langfristig zu wenig.
Ein gutes Menü sollte sich aus Muskelfleich, Innereien (Idealerweise aus Herz, Leber, Lunge, Niere, Milz. Wobei ich dir gleich sagen kann, dass man Niere und Milz fast in keinem Barf Shop zu kaufen bekommt und sie in kaum einem Fertigbarf zu finden sind. Ich hab\\\'s irgendwie aufgegeben und das gibt\\\'s bei uns nur wenn ich\\\'s Mal irgendwo erwische) Knochen oder Knochenmehl, Obst/Gemüse, Blut oder Salz bestehen. Eigentlich sagt man auch noch Pansen oder Blättermagen, aber mir konnte noch keiner erklären, warum meine Hunde das unbedingt bräuchten, außer zur Unterstützung der Verdauung - und meine bekommen davon Durchfall. Idealerweise ist noch Öl und eine Jodquelle wie Seealge drin (außer es ist ein Fischmenü), aber das kann man auch ohne weiteres noch nachträglich zusetzen.
Ich will damit auf keinen Fall sagen, dass jede Mahlzeit unbedingt alles beinhalten muss! Für den Hund ist es egal ob er alles notwendige am Tag bekommt, oder über eine Woche. Aber wenn der Hund zum Beispiel über Monate keine Innereien oder gar Knochen bekommt, dann wird sich das schon irgendwann negativ auswirken. Ich weiss das hört sich am Anfang alles so schrecklich kompliziert an und man kann es auch komplizierter machen als es eigentlich ist. Und ich würde mich auch eher zu den Pi-Mal-Daumen-Barfern zählen, die die genaue %-Aufteilung (die ja je nach Quelle eh varriert) nicht wirklich beibehält, aber das zumindest alle wichtigen Bestandteile in regelmäßigen Abständen verfüttert werden, darauf achte ich schon. Also, denke das Paket ist völlig okay für\\\'s Mal \\"Reinschnuppern\\", aber wenn du langfristig übers Barfen nachdenken willst, dann schau dich nach anderen Herstellern um. Grad Fertigbarf finde ich für Einsteiger super. Da gibt es aber welche, die ausgewogener Mischen und dabei auch günstiger sind.